Schwingungen und Wellen |
3.7 Brechung ebener Wellen an ebenen Grenzflächen
Aufgabe
Untersuchung des Verhaltens von Wellen an einer ebenen Grenzfläche zwischen Gebieten mit unterschiedlichen Wassertiefen, die Medien unterschiedlicher Dichte darstellen. Überprüfung des Brechungsgesetzes.
Die Wellenlänge und damit die Phasengeschwindigkeit von Wasserwellen hängt bei gegebener Frequenz von der Wassertiefe ab (vgl. 3.6). Dem "dichteren Medium" entsprechen Gebiete kleinerer Wassertiefe; dem "dünneren Medium" größere Wassertiefen. Gebiete verschiedener Wassertiefe werden durch Einlegen von (Acryl)Glasplatten in die Wellenwanne geschaffen.
Trifft eine ebene Welle unter einem Winkel α ≠ 90° auf die Trennfläche zwischen tiefem und flachem Wasser, dann wird sie in Fortpflanzungsrichtung und Wellenlänge geändert. Es gilt das Brechungsgesetz:
(1)
α = Einfallswinkel
β = Brechungswinkel
v1,λ1 = Geschwindigkeit bzw. Wellenlänge in Medium 1
v2,λ2 = Geschwindigkeit bzw. Wellenlänge in Medium 2
n1,2 = Brechzahl für das betreffende Medienpaar
f = Erregerfrequenz
Geräte
Wellenwanne mit
1 Erreger für ebene Wellen (30)
1 Planparallele Platte (33)
1 Glasdreieck
2 Blattfolien
1 Farbstift
1 Winkelmesser
1 Lineal
Spülmittel
3.7.1 Übergang vom "dünneren" ins "dichtere" Medium
Aufbau
Planparallele Platte nahe am ebenen Erreger in die Wellenwanne legen. Wasserstand zunächst niedriger als die Dicke der Platte wählen. Vorsichtig Wasser bei laufendem Erreger (niedrigste Frequenz) zugießen, bis die Brechung deutlich sichtbar wird. Erforderlichenfalls Erregeramplitude vergrößern.
Hinweis
Optimaler Wasserstand über der Platte ca. 2 - 3 mm. Bei zu niedrigem Wasserstand zu große Dämpfung, bei zu hohem Wasserstand Brechzahl n zu klein.
Folie am Beobachtungsschirm befestigen.
Durchführung
Stroboskop einschalten und auf der Folie Richtung der einfallenden Welle, der gebrochenen Welle und der Mediengrenze einzeichnen. Wellenlänge vor und über der planparallelen Platte messen.
Erregerfrequenz stufenweise erhöhen und dabei die Richtung der einmal gebrochenen Welle in Abhängigkeit von der Erregerfrequenz beobachten.
Bei nierigster Erregerfreuenz die Richtung der einfallenden Welle durch Verändern der Postition des Wellenerregers verändern und wie zuvor die Richtung der einfallenden und der einmal gebrochenen Welle auf der Folie einzeichnen.
Wellenlänge im "dünneren" und in "dichteren" Medium messen.
Ber der Erregerfrequenz von ca. 10 Hz Erregeramplitude erhöhen bis auch hinter der Platte ein Wellenfeld sichtbar wird. Richtung der zweinmal gebrochenen Welle mit der Richtung der vom Erreger erzeugten Welle vergleichen. Mit und ohne Stroboskop beobachten.
Messbeispiel
Abb. 1: Berechnung an einer planparallelen Platte |
Abb. 2: Auswertungsbeispiel einer Folie |
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Tabelle 1
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α = 38° = Einfallswinkel β = 24° = Brechungswinkel λ1 = 2,0 cm λ2 = 1,3 cm (1) und (3) = dünneres Medium (2) = dichteres Medium (4) = Einfallslot |
Abb. 3a: Berechnung beim Übergang ins dünnere Medium (1) dichtes Medium (2) dünnes Medium (a) einfallende Welle (b) gebrochene Welle (c) an der Mediengrenze reflektierte Welle |
Abb. 3b: fotografische Auswertung; Beobachtung der gebrochenen Welle |
Abb. 3b: fotografische Auswertung; Beobachtung der an der Mediengrenze reflektierten Welle |