Prof. Dr.  Hans Zangl
Professur für Betriebswirtschaftslehre,
insbesondere Kostenrechnung,
Arbeitssteuerung,
Wissens- und Prozessmanagement

Hochschule München
Lothstr. 34, D-80335 München


e-mail: Zangl@hm.edu

 

Lehrveranstaltung Unternehmensgründung

Die Lehrveranstaltung wird für Studierende der FK 06 als fachübergreifendes Wahlpflichtmodul für alle Bachelorstudiengänge in Kooperation mit den Aktivsenioren durchgeführt. Jedes Team wird ab der 2. Lehrveranstaltung von einem Mitglied der Aktivsenioren bis zum Ende der Lehrveranstaltung begleitet und beraten.

Ziel:   

  • Die Studierenden für die Gründung eines Unternehmens begeistern
  • Die fachlichen Grundlagen für eine Unternehmensgründung vermitteln
  • Für eine konkrete Geschäftsidee im einem Team (4 Personen) einen Businessplan erarbeiten und eine Unternehmensgründung simulieren


Coaching Aktivsenioren:

  • Teamfindungsprozess moderieren (Rollenfindung)
  • Projektplanung und -steuerung (anstoßen/begleiten/motivieren/steuern)
  • Impulse zu Fachinhalten geben (über Fragen, Rückmeldungen, Erfahrungen, ...)


Ablauf der Lehrveranstaltung

  • Jungunternehmer/innen mit „pfiffigen“ Geschäftsidee
    • Kennzeichen von Jungunternehmer/innen
    • Kennzeichen von „pfiffigen“ Geschäftsideen?
    • Gruppenbildungsprozess und Geschäftsideenfindung (90 Minuten)

  • Der Businessplan – von der Idee zum Plan
    • Die Struktur für den Businessplan
    • Wo erhalte ich Unterstützung?
    • Standortauswahl und die Kriterien dafür
    • Rechtsform, Unternehmensname, Unternehmensstruktur
    • Zusammenführung Teams und Aktivsenioren

  • Das marktorientierte Unternehmen - das Unternehmen auf den rechten Weg führen
    • Kunden und Konkurrenz immer im Blick: Vertrieb und Marketing
    • So gut wie Ihre Mitarbeiter: Kommunikation und Personalführung
    • Der Bessere gewinnt: Das richtige Produkt zum richtigen Zeitpunkt
    • Die Kunden „lieben“
    • Die richtige Qualität, Umweltschutz und Nachhaltigkeit
    • Gemeinsam stärker: Kooperationen nutzen
    • Mit klarem Blick: Krisen vermeiden
      (anschließend gemeinsames arbeiten im Team mit dem Aktivsenioren-Coach)
  • Das Kaufmännische Grundgerüst
    • Planung Finanzbedarf mit Alternativen zur Deckung
    • Wenn die Bank keinen Kredit gibt: Beteiligungskapital?
    • Öffentliche Starthilfen: Förderprogramme
    • Geld gegen Vertrauen: Sicherheiten und Bürgschaften
    • Kosten-/Preiskalkulation
    • Buchhaltung/Steuern
    • Risikoanalyse (lohnt sich der Aufwand?, Rentabilitätsvorschau, Chancen- und Risikoabwägung)
      (anschließend gemeinsames arbeiten im Team mit dem Aktivsenioren-Coach)

  • Fachcoaching zu den Themen Markt und kaufmännisches Grundgerüst
    Anschließend gemeinsames arbeiten im Team mit dem Aktivsenioren- Coach

  • Teamarbeitsphase mit Coaching

    • Zwischenpräsentation der Rohkonzepte der Businesspläne im Plenum (noch keine Prüfungsleistung)
    • Endpräsentation der Businesspläne mit Einzelterminen (Prüfungsleistung, 30 % der Note)
    • Abgabe der schriftlich ausgearbeiteten Businesspläne mit 25 Seiten (Prüfungsleistung, 70 % der Note)

Teilnahmebedingungen

Businesspläne werden nur im Team erstellt (4 Studierende); Nach der endgültigen Festlegung der Teams kann nicht mehr zwischen den Teams gewechselt werden. Es besteht für die Präsenzveranstaltungen Anwesenheitspflicht. Jedes Teammitglied muss mindestens einen Hauptpunkt des Businessplanes fachlich verantworten und diesen auch in der Präsentation vortragen.

Gliederungsvorschlag für den Businessplan

Grundlage für die Gliederung sind die Vorgaben aus dem für die bayerischen Hochschulen eingerichteten Unternehmensgründungsprogramm "Flügge". Für die Gewinn- und Verlustrechung und die Liquiditäts-planung sind die dort verwendeten Formulare auf Excelbasis zu verwenden (siehe homepage Flügge). Die Hauptpunkte sind verbindlich, die Unterpunkte können ergänzt/anders strukturiert werden.

  1. Kurzfassung auf max. 2 Seiten
  2. Die Geschäftsidee
    - Ausführliche Beschreibung des Produkts/der Dienstleistung (Patentsituation, Schutzrechte klären!)
    - Ausführliche Beschreibung und Begründung des Kundennutzens (Warum werden oder sollen Kunden dieses Produkt/diese Dienstleistung kaufen, welche Bedürfnisse werden damit befriedigt, welche Vorteile bzw. welchen Nutzen haben Kunden durch den Kauf?)
    - Innovation und Einzigartigkeit der Geschäftsidee
  3. Markt- und Wettbewerbsanalyse
    - Bedarfsanalyse (welche Kunden in welchen Märkten, Branchen, Segmenten, Nischen; Einschätzung des Marktvolumens)
    - Wettbewerbssituation (Gibt es Wettbewerber, die vergleichbares anbieten? Wodurch kann man sich abheben (Preis, Kundennähe, Service, technische Qualität,.....)? Werden neue Wettbewerber auftreten (wann? Was soll "dagegen" getan werden? ...)? Mit welchen Substitutionsprodukten steht man im Wettbewerb?
  4. Marketing und Vertrieb
    - Produktpolitik (mit welchem Produkt, welcher Dienstleistung gehen wir als erstens, zweites ... auf welchen Markt?)
    - Preispolitik/Konditionen (Welchen Preis gibt der Markt her?; Preisabschläge für Erstkunden/Pilot-kunden, Finanzierungskonditionen,...)
    - Distributionspolitik (Vertrieb über Fachhandel, eigene Vertreter, Direktversand, Vertriebspartnerschaf-ten, ....; Physikalische Verteilung/Logistik)
    - Kommunikations-/Werbepolitik (Formen der Werbung, persönlicher Verkauf, Verkaufsförderung, Publik Relations,...)
  5. Das Unternehmen in den ersten 3 Jahren
    - Gründungspersonen mit Qualifikationen, Beteiligungsverhältnissen und Verantwortungsbereichen
    - Entwicklungsszenario der Schlüsselprozesse des Unternehmens in den nächsten 3 Jahren
    - Produkt-/Dienstleistungsentwicklung (bis wann ist was entwickelt und verkaufsfähig?
    - Marketing und Auftragsentwicklung (wann sollen welche Aktivitäten ergriffen werden, welche Auftragseingänge werden im Zeitverlauf der nächsten 3 Jahre erwartet?
    - Wie sollen die Produkte/Dienstleistungen produziert und "ausgeliefert" werden? Welcher Service wird angeboten?
    - Standort- und Rechtsformentwicklung
    - Personalplanung
    - Kooperationen: Was macht das Unternehmen selbst, was wird eingekauft
  6. Finanzbedarf/Finanzierung/Ergebnis in den ersten 3 Jahren
    - Finanzbedarf aus Investitionen in den ersten 3 Jahren (Pro Jahr)
    - Finanzbedarf aus dem "laufenden Geschäft" (Personal, Miete, Material, Telefon....., Zinsen, Reisen, Gebühren, Einkauf von Dienstleistungen (Steuerberater, Patentanwalt, Werbeagentur,....)
    - Deckung des Finanzbedarfs durch Eigenkapital, Gründungszuschüsse und -hilfen, Gründungskredite, Privatkredite, Bankkredite, Beteiligungskapital, Kontokorrentkredit, Erlöse/Umsätze, ...
    - Preiskalkulation (aus Markt- und Kostensicht!)
    - Liquiditätsplanung der ersten 3 Jahre
    - Gewinn und Verlustrechnung für die ersten drei Jahre
  7. Risikoanalyse
    - Entwicklungs- und Produktionsrisiken
    - Finanzierungsrisiken
    - Markt- und Konjunkturrisiken
    - Kostenrisiken
    - Risiken mit Lieferanten/Kooperationspartnern
    - Genehmigungen
    - Patentsituation
    - Haftung
    - Personal-/Gesellschafterrisiken
Literaturhinweise
  1. Aktivsenioren: Leitfaden für Existenzgründer
  2. Bayerischer Industrie- und Handelskammertag: Ich mache mich selbstständig
  3. Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie
    a. LFA Förderbank Bayern
    b. Existenzgründung Bayern
    c. Richtlinien zur Durchführung des Bayerischen Programms zur Förderung technologieorientierter Unternehmensgründungen (BayTOU)
    d. Richtlinien zur Durchführung des Bayerischen Technologieförderungsprogramms (BayTP)
    e. Steuertips für Existenzgründer
    f. Selbständig im Einzelhandel
  4. Bayerisches Förderprogramm zum leichteren Übergang in eine Gründerexistenz (Flügge)(www.fluegge-bayern.de)
  5. Bornhofen: Buchführung 1, DATEV-Kontenrahmen 2011, Gabler Verlag
  6. Deutsche Ausgleichsbank:
    a. Finanzierungsbausteine für Unternehmen mit Zukunft
    b. Wir fördern Existenzgründungen
  7. Hammer/Kiefl: Selbständigkeit und freie Mitarbeit, Falken-Verlag
  8. LfA Förderbank Bayern: Bayerische Finanzierungshilfen für die gewerbliche Wirtschaft und freie Berufe
  9. Olfert, Klaus: Finanzierung, Kiehl-Verlag


Netzwerke und Partner, die Ihnen bei Ihrem Gründungsprojekt helfen können
Auf dem Sektor der Unternehmensgründung gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Einrichtungen, die Gründerinnen und Gründern beim Aufbau ihres Unternehmens helfen/beraten. Einige sehr wichtige Einrichtungen sind nachfolgend benannt. Diese Beratungsstellen haben auch einen Überblick zu den einzelnen Förderprogrammen:

Beratungsstellen

      1. Aktivsenioren, Thierschstr. 17, 80538 München, Tel: 222237, Fax: 229968
      2. Münchner Existenzgründerbüro, Ottostr. 22, 80333 München, Tel: 5116 761/2/3; Fax: 5116 764
      3. Innovationsberatungsstelle Südbayern, Prinzregentenstr. 28, 80538 München, Tel. 2162/2783, Fax: 2162/2783
      4. Bayerische Landesanstalt für Aufbaufinanzierung Königinstr. 15, 80539 München, Tel: 2124 2433, Fax:2124 2643
      5. Start, Verein für Unternehmensgründungen, Kapuzinerstr. 26, 80337 München, Tel: 5154 2235, Fax: 5154 6647
      6. Fraunhofer-Patentstelle für die deutsche Forschung, Leonrodstr. 68, 80636 München
      7. Strascheg Center for Entrepreneurship GmbH,Heßstr. 89, 80797 München, Tel: 089 550506-0, Fax: 089 55050615, info@sce-web.de;

Sie können an der Hochschule München Ihr Unternehmen gründen
Über das Förderprogramm "Flügge" des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst können Absolventen der FH im Anschluss an das Studium zwei Jahre lang mit einer halben Stelle im Rahmen ihrer Unternehmensgründung gefördert werden. Die geförderten Absolventen erhalten einen Mitarbeitervertrag und können in den zwei Jahren die Einrichtungen der FH im Rahmen ihrer Unternehmensgründung nutzen.

Projektträger Flügge, LMU, Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München, Ansprechpartner: Herr Zinser, Tel: 2180-6315; Fax: 2180-6304; E-mail: fluegge@lrz.uni-muenchen.de;

Unternehmensgründung aus der Hochschule (Flügge)

Businessplan- Wettbewerb der Münchner Hochschulen http://www.evobis.de/en/wettbewerb/mbpw_muenchen/
Jedes Jahr im November startet der Businessplan- Wettbewerb der Münchner Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Die Hochschule München und unsere Fakultät beteiligen sich aktiv an diesem Wettbewerb. Die Professoren der Lehrveranstaltung helfen Ihnen gerne bei Ihrem Projekt und begleiten Sie gern im Wettbewerb. Die Teilnahme an diesem Wettbewerb eröffnet Ihnen die Möglichkeit, mit dem Thema Unternehmensgründung praktisch vertraut zu werden und die entsprechenden Einrichtungen für Beratung, Finanzierung, Patentwesen etc. kennen zu lernen, um nach oder bereits während des Studiums eine Unternehmensgründung zu wagen.